Diskussionsrunde: Nationalsozialismus in Deutschland noch relativ stark verbreitet?

Dieses Thema im Forum "Forum Lobby" wurde erstellt von Kan, 12. Juni 2011.

  1. Kan

    Kan The window still looks really nice, right?

    Registriert seit:
    1. August 2009
    Beiträge:
    2.702
    Zustimmungen:
    10
    Punkte für Erfolge:
    63
    Guten Tag die Damen und Herren,
    so wollen wir doch eine neue Diskussionsrunde ankurbeln, nicht?
    Schließlich haben unsere Gemüter vor, sich weiterzubilden, nicht wahr?

    Folgendes: Am gestrigen Tag war ich mal auf einer Demonstration zu einem Event in einer naheliegenden, größeren Stadt.
    Dem sogenannten "Coburger Convent", kurz "CC". Nie fiel mir wirklich viel Negatives dazu auf, eher persönliche Abneigungen, wie zum Beispiel der modische Ansatz und die Tatsache, dass ständig Alkohol konsumiert wird, befindet man sich in den Kreisen der dort sich versammelnden Studenten- und Schülerverbindungen.

    Kurze Information, hier auf den örtlichen Gymnasien zum Beispiel existieren verschiedene Schülerverbindungen, bei denen alle paar Tage/Wochen sich einige, dort angemeldete Schüler in einem Verbindungshaus treffen - Das macht guten Eindruck, weil diese als recht ordentlich und gutmütige, friedliche Gesellen in den Augen der allgemeinen Bevölkerung Coburgs angesehen werden.
    (Persönliche Meinung: Alles, was die dort machen, ist sich zu betrinken und mit dämlichen Anzügen und hässlichen Mützen rumzugurken. Ordentlich sind diese kein bisschen. !Meine Meinung!)
    Weiterführend gibt es dann Studentenverbindungen, ist man in einer derartigen, macht das auch guten Eindruck, will man sich für eine örtliche Universität bewerben.
    Das ist, was ich weiß. Ich denke aber nicht, dass mehr Dinge wirklich interessant und relevant sind, wenn aber doch, kann man sich ja auf der Homepage des CC umschauen.

    So, das ist jetzt aber keineswegs das Problem.
    Aber immer wieder sind kleine, feine Eindrücke bei mir aufgetreten, die einen kleinen Verdacht in mir erweckten: Viele derjenigen, die den Verbindungen angehören, zu viele, tragen nationalsozialistisches Gedankengut mit sich, wenn auch in kleinen Maßen.
    Und gestern sagte auch meine Mutter, dass es gefährlich ist, an den Tagen des CCs sich in der Stadt aufzuhalten, besonders für mich als Asiaten.
    Meine Großmutter meinte, es würde mir nichts passieren, wenn ich durch die Stadt laufe - Aber mich wundert es nicht, dass sie sich keine Sorgen machte, sie ist schließlich rein Deutsche. Ich: Nicht. (Und mehr als nur Stolz darauf.)

    In den 12 Jahren, die ich in dieser Stadt lebte, ist mir eigentlich nicht viel passiert, aber tatsächlich wurde ich schräg angesehen, wenn dieses Event stattfand, doch hatte ich eigentlich keine Ahnung, warum diese Leute sich dort aufhalten, wieso die so aussehen, wie du rumlaufen und was sie da feiern. Ich hatte nur immer Angst vor den vielen Punkern, die irgendetwas rumgeschriehen haben.
    Jetzt verstand ich es. Denn ich war schließlich bei den Punkern mit dabei und habe mir diese Seite angesehen und deren Sprüche mir angehört, deren Meinung mitbekommen und deren Ansichtsweise des Ganzen aufgenommen.
    Sie meinten, innerhalb der Kreise der besagten Verbindungen würde explizit nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet werden, sie erzählten, wie ausländische Passanten verbal und manchmal radikal angegriffen wurden, sie berichteten, wie selbst die Polizei auf der Seite der Verbindungen stand (natürlich, sie sind ja ach so angesehen).

    Verprügeln Verbindungsangehörige schwarz gekleidete Personen auf den Straßen, passiert nichts.
    Sitzt ein auffällig gekleideter Jugendlicher (nicht den CClern angehörend) auf einer Hecke, wird er von einem Mann im Auto mit Funkgerät verfolgt um ihn festzunehmen.

    Und im Laufe des Tages erfuhr ich, dass es immer noch so viele Nazis gibt. So viele, ich hätte nie gedacht, dass ich mehr als 3 Mal am Tag durchsucht werde, ich hätte nie gedacht, dass ich derartig von mir Unbekannten beschimpft werde, ich hätte nie gedacht, dass es noch so radikal bei uns zugeht.

    Glaubt mir, ich habe genug gesehen.

    Jetzt aber zur anderen Seite.
    Ich habe die Ausrufe gehört, ich habe die Methoden gesehen - Sie waren kein bisschen gewalttätig, ihre Gedankengänge sind nicht von schlechtem Hause, aber die Ansätze sind schwach und die Vorgehensweise nicht ausschlaggebend.
    Sie hielten auf den Straßen viele Reden, sie stellten viele rethorische Fragen, aber sie waren zusammenhanglos, paradox und etwas wirr. Wie gesagt, Gedankengänge gut, Ansätze schlecht.
    Beispielsweise finde ich auch den Ausruf "Wir wollen Frieden, Freiheit und Solidarität!" nicht besonders stark. Ich hatte gestern 2 kurze Diskussionen, und wir kamen zu dem Schluss, dass Frieden nicht zeitgleich mit Freiheit existieren kann, jedenfalls nicht in einer Gesellschaft wie unserer. (Will noch gewusst sein, warum und will es jemand erklärt haben, kann ich das gerne hinzufügen.)
    Außerdem laufen die Herrschaften nur durch die Gegend, beleidigen die Angehörigen des CCs und geben den Herren negative Handzeichen. Reden werden gehalten, "Aufklärung" wird abgehalten - Allerdings kann ich nicht sagen, ob das tatsächlich stimmte.

    Jetzt möchte ich wissen: Gibt es in eurer Nähe auch noch sowas? Dass Nazigedanken noch existent sind? Dass ausländerfeindliche Aktivitäten noch irgendwo herrschen? Erzählt, ich will's auch wissen. =)

    Wirklich, das war wahrlich recht krass, ich hielt das gar nicht für möglich, und diesen CC gibt es schon 40 Jahre. Einfach nur krass.
     
  2. Qun

    Qun Gumba

    Registriert seit:
    9. Oktober 2009
    Beiträge:
    1.911
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    0
    PUNK HAT NICHTS ABSOLUT NICHTS MIT NATIONALISMUS ZU TUN! ( Nur die nazi-Punks, das ist aber eine ganz andere Geschichte)
    Das wollte ich nur mal klarstellen. Denn Puk bedeutet Freiheit.

    In der Schweiz kriegt man sowas von Politikern unverschleiert ins gesicht gesagt.
     
  3. Kan

    Kan The window still looks really nice, right?

    Registriert seit:
    1. August 2009
    Beiträge:
    2.702
    Zustimmungen:
    10
    Punkte für Erfolge:
    63
    Ich sagte doch Punks nur, weil recht viele sehr stylisch rumgelaufen sind, ich hätte auch schlicht und ergreifend Demonstranten sagen können, war doch gar nicht böse gemeint und ich weiß das doch genausogut. D:
     
  4. Qun

    Qun Gumba

    Registriert seit:
    9. Oktober 2009
    Beiträge:
    1.911
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    0
  5. Nequ

    Nequ Toad

    Registriert seit:
    14. November 2008
    Beiträge:
    941
    Zustimmungen:
    7
    Punkte für Erfolge:
    33
    Was ist Freiheit? Ich bin frei, auch hier in einem Demokratischen Staat. Punk bedeutet in erster Linie Anarchy, die - wenn man das mal so sagen darf - unrealistischste Staatsform. Sie hat keine intelligenten Ansätze und ist zu 0% durchdacht. Und die Freiheit der Anarchy besteht quasi nur aus 1 Tag, genauso wie die Anarchy selber.


    @Topic: Ich bin kein Nazi, habe nie was mit Nazis zu tun gehabt und gedenke es auch nicht. Jedoch unternehme ich auch net viel gegen sie. Ich war bis jetzt nur auf "Hanover steht auf gegen Rechts" am 1. Mai 2009. Hatte aber auch dort nichts mit Nazis zu tun (habe gegen unserem momentanen Bundespräsidenten Wulff Menschenkicker gespielt und gewonnen...aber das ein andermal).

    Bei mir wüsste ich aber auch nichts von irgendeiner Naziveranstaltung bzw. Naziversammlung. Ab und zu sehe ich Leute mit Lonsdale-Shirts und Jacken, sodass nur das "nsda" zu sehen ist. Ob das Nazis sind oder ob die bloß dumm sind, kann ich net sagen. Hänge aber des öfteren mit Punks und Metalheads rum.

    @Threadtitel: Ich würde sagen nein. Undzwar im Gegenteil. Dazu fällt mir ein schönes Bild wieder ein.

    [​IMG]

    Zu guter Letzt will ich mein Beileid dir Kio aussprechen. Du tust mir echt Leid.
     
  6. Tobi333

    Tobi333 Gast

    Öhm, sagen wir es mal so, du bist der erste, von dem ich so eine Geschichte höre. Nein ehrlich, hier ist tote Hose im Raum Nürnberg. Entweder das oder ich krieg einfach nichts mit, weil ich mich voller Frust im Haus verschanz. Aber von soetwas hätte man doch gehört....

    Klingt aber irgendwie interessant.....
     
  7. Berry

    Berry Vivá la Nordlichter

    Registriert seit:
    24. Dezember 2009
    Beiträge:
    2.171
    Zustimmungen:
    5
    Punkte für Erfolge:
    63
    In Celle (Nähe von Hannover) ist noch eine Hochburg des Rechtsextremismus', wenn man das so sagen darf.
    Bei uns? Puh, erst letztens gab es wieder ne Demo von Rechtsextremen, aber des war nichts Großes.
     
  8. ......

    ...... Gast

    Bei uns sind auch Nazis ohne Ende... Abimotto steht schon fest: "NSDABI-12 Jahre Vollgas"-.- hoffentlich hören die noch auf damit, dann kriegen wir vllt. noch ein anständiges Abimotto.
     
  9. Tobi333

    Tobi333 Gast

    Lol? Ist die Schule behindert oder so?
     
  10. ......

    ...... Gast

    Nein, die Schüler-.-
     
  11. Tobi333

    Tobi333 Gast

    Ja, aber die Schule lässt das auch noch durchgehen... o.o
     
  12. ......

    ...... Gast

    Sehen wir dann. Aber vorletztes Jahr war das Motto KohlrABI und da durften die Schüler die Goebbels-Hallenrede machen, nur eben auf Bauern bezogen.

     
  13. Kan

    Kan The window still looks really nice, right?

    Registriert seit:
    1. August 2009
    Beiträge:
    2.702
    Zustimmungen:
    10
    Punkte für Erfolge:
    63
    Also, ich finde das nicht nur unverantwortlich von der Allgemeinheit sondern auch.. nicht unbedingt gerne gesehen ist es auf jeden Fall. Meinerseits.
    Ich meine, jetzt bei uns in der 9. nehmen wir wirklich ständig und überall das Thema 3. Reich durch, es gibt Filme, Dokumentationen, es gibt Bücher wie die Welle, man unterhält sich heute noch darüber; Das Ziel? Eigentlich soll das Ziel dahinter sein, dass es sowas wie Nazis irgendwann einfach nicht mehr gibt. Natürlich, den Rassismus kann man auf der Welt (noch) nicht vollkommen ausrotten, weil jeder Mensch irgendwo etwas rassistisches Denken mit sich trägt, aber so?
    Ich meine, für was nimmt man es denn in allen möglichen Fächern durch, wozu appelliert man zur Toleranz?

    Und langsam habe ich das Gefühl, dass das Ganze das Gegenteil bewirkt. Es kommt mir so vor, als würde es wiederkommen, als würde nach und nach dieses Gedankengut immer mehr werden, in immer mehr Köpfen spuken und was weiß ich, haste nicht gesehen.
     
  14. ......

    ...... Gast

    Genau das beschreibt "Die Welle" doch... wir haben( als Anlass haben wir vorher das Buch 'Boot Camp' von Morton Rhue gelesen, welches übrigens besser als 'Die Welle' ist, wie ich finde) sowohl das Buch gelesen als auch den Film geschaut.
    In Geschichte sind wir gerade erst beim 1. WK und ausserdem finde ich es krank, so sehr gegen Nationalsozialisten vorzugehen, weil dadurch vorallem auch Nationalisten( s. oben) mitbedrängt werden, was falsch ist. Nationalisten sind keine Rassisten, daher bildet sich in uns bereits eine rassistische Einstellung gegenüber Nationalisten. Wenn eine Nation sich nun bedrängt fühlt, weil es so viele Einwanderer gibt, ist aus Gründen des Schutzes vor einer Kolonisation( s. Sarrazin) Nationalismus gar nicht mal falsch.

    Und übrigens: Habe die letzten Tage viele Immigranten gesehen und mich sogar gefreut, wie integriert die hier sind.


    RAmen,
    BlutiVieh.
     
  15. Binaer

    Binaer Gumba

    Registriert seit:
    11. Juni 2011
    Beiträge:
    118
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    0
    In Cottbus ist der Nationalsozialismus recht weit verbreitet, wenn man das so nennen darf....
    die meisten sind einfach nur Neonazis, die absolut keine Ahnung und der Gruppe hinterher rennen......
    so typisch
     
  16. markus83

    markus83 Gumba

    Registriert seit:
    9. Juli 2007
    Beiträge:
    1.247
    Zustimmungen:
    22
    Punkte für Erfolge:
    0
    Ist aber genauso heutzutage bei Demonstrationen genauso, es gibt die wirklichen Aktivisten, die wirklich für etwas einstehen und diejenigen die einfach nur mitlaufen und sich den "Spaß" durch sinnlose Dinge verschaffen z. B. Anwendung durch Gewalt.

    Jedenfalls der Rechtsextremismus ist mit Sicherheit deutlich verbreiteter als man glaubt, die die das im Untergrund antreiben, haben die wahre Macht. Ist doch bei der Mafia genauso. Ist natürlich ein sehr trauriges Bild, weil wir natürlich auch größtenteils in einer Neidgesellschaft leben, wo es dann auch um die Herkunft geht. Da spielen viele Faktoren eine Rolle, z. B. Bildung, Arbeitsplatzsituation (der schwachsinnige Gedanke Ausländer würden unsere Arbeit wegnehmen) oder einfach die Vertretung eines bestimmten Glaubens, der von einer bestimmten Personengruppe nicht akzeptiert wird.

    Glaubenskriege hat es somit in diesem Sinne schon immer gegeben und man kann es einfach nicht nachvollziehen. Ist doch wie in Afrika, da wird die Bevölkerung auch durch Gewalt bekehrt, ein Zustand der rapide zunimmt und der nur schwer einzudämmen ist.
     
  17. Genya Arikado

    Genya Arikado Yoshi

    Registriert seit:
    15. November 2007
    Beiträge:
    4.233
    Zustimmungen:
    42
    Punkte für Erfolge:
    73
    Ausländer die Arbeitsplätze wegnehmen hör ich eher selten, was ich oft höre und zumindest Teilweise stimmt is das Ausländer vom Staat mehr Förderung kriegen als die eigenen Leute. Ein gutes Beispiel ist dafür wenn jemand der aus dem Ausland hier einwandern will nachweisen kann das er irgendwann einen deutschen Vorfahren hatte, selbst das mehrere hundert Jahre zurückliegt bekommt dieser sofort Staatsbürgerschafft und 35000€ Förderung. Dies ist meiner Meinung nach ungerecht auch so scheinen viele die aus dem Ausland kommen mehr Geld zu bekommen als Hartz IV Empfänger weswegen auch immer mehr hier rein wollen.
    Ich bin keinesfalls ein Rassist oder so aber Deutschland sollte sich da ein Beispiel an Ländern wie Kannada nehmen dort muss man spezielle Vorraussetzungen erfüllen um dort leben und die Staatsbürgerschafft kriegen zu können. Dort braucht man 150000 kannadische Dollar startkapital muss bereits eine Stelle dort direkt nach dem einwandern vorweisen können sowie eine Wohnung oder ähnliches und dann muss man noch 5 Jahre ohne Hilfe vom Staat auskommen erst dann bekommt man die Staatsbürgerschafft.
    Mal abgesehen von was weis ich Kriegsflüchtlingen die aber auch gewisse Auflagen später erfüllen sollten sollten wir ein ähnliches System verwenden und die die noch auf Staatsbürgerschafft warten bei Straftaten leich wieder des Landes verweisen und nich sie ins Gefängnis stecken und danach gleich wieder nen Asylantrag stellen lassen.
    Bitte nich falsch verstehen kleine Delikte muss man nich mitzählen also die wo es Bußgeld oder Arbeitsstunden gibt aber bei jeder Straftat die Gefängnis oder Bewährung mit sich zieht sollten die aus dem Land geschmissen werden da diese ja zwangsläufig vorsätzlich begangen wurden.
     

Diese Seite empfehlen