Ein Leben auf der Straße

Dieses Thema im Forum "Geschichten" wurde erstellt von Eisblume, 30. Dezember 2010.

  1. Eisblume

    Eisblume Bowser Jr. <img src="http://www.imagebanana.com/im

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    Also, wir mussten letzens eine Kurzgeschichte in Deutch schreiben, das ist dabei heraus gekommen. Mein Deutschlehrer war irgendwie schockiert, wenigstens merkt er sich seit dieser KG meinen Namen ^^' Er meinte ich solle das Leben positiver sehen :P Aber hey, wir hatten folgende Angaben bekommen:

    - Obdachloser
    - Arbeitslos
    ------------------------------
    Ein Leben auf der Straße

    Ein Atemzug, ein Herzschlag und alles ist vorbei. Das Leben rinnt durch unsere Hände wie Sand, nicht fähig das voranschreiten der Zeit aufzuhalten. Tausend Sinnes eindrücke, jeder einzigartiger als der andere in unserem so kurzem Leben. Was wir in dieser kurzen Zeitspanne machen ist egal, es hat keinerlei Bedeutung, wir sterben, daran führt kein Weg vorbei und mit jeder Sekunde, jeder Minute und jeder Stunde die wir nicht mehr auf dieser grauenvollen Erde verweilen müssen vergisst man uns ein kleines bisschen mehr, die Zeit ist mächtig. Ein Schleier des Vergessens legt sich über unsere Spuren die wir auf der Welt hinterlassen haben. Doch das ist schon okay, denn so ist nun mal das Leben, es ist grausam und hinterhältig. Sieht man einmal nicht hin rammt es dir unbarmherzig ein Messer in den Rücken. Das ganze Leben über sind wir damit beschäftigt die Blutflecken aus unserer Kleidung zu waschen, kann man das überhaupt leben nennen? An einen Gott glaub ich nicht, denn würde es einen geben wäre diese Welt so missraten? Wir zerstören uns selbst, mit jeder Sekunde die vergeht stirbt diese Welt ein kleines bisschen mehr. Irgendwann wird sie durch unsere eigene Dummheit Untergehen, und ehrlich ich kann’s kaum erwarten. Wenn es so weit ist werde ich mit einem Lächeln im Gesicht dahin gehen. Zu verlieren habe ich nichts, ich lebe auf der Straße, nichts und niemand der sich um mich sorgen würde. Es ist mir egal, denn am Ende sind wir alle gleich. Wir alle sterben, und dann ist es egal was oder wer wir waren. Der Tod ist das absolute Nichts. Wenn es einen Himmel geben sollte sagt mir Bescheid und gebt mir ein Messer. Die Straße hat mich vieles gelehrt, die schlechteste Seiten des Menschen hervor gebracht. Habgier ist das einzige was ich in den Augen der vorbeilaufenden Masse sehe. Auf eine Art und weiße sind sie alle gleich, und ich gehöre dazu. Das einzige was uns alle zu interessieren scheint ist Geld. Ich selbst war nie arbeiten und habe es auch nicht vor. Ich werde nicht zu einem Sklaven der Gesellschaft, ich gehe meinen eigenen Weg. Lieber Gott, wenn es dich geben sollte, bereite meinem Leben ein Ende! Ich will nicht mehr! Der Tod soll seine dunklen Finger nach mir ausstrecken und meinen Hals umfassen. Zudrücken soll er, immer fester bis das letze bisschen Leben aus meinem Körper verschwindet. Ich selbst bringe nicht die Kraft dazu auf es zu tun. Ich habe Angst und verstehe nicht wieso. Der Mond zeigt sich heute in seiner vollen Größe und sein fahles Licht legt sich wie eine zweite Haut über mich. So viel Traumhaftes und Schönes ging vom Sternenbehangenen Himmel aus. Wie kleine Funkelnde Diamanten standen sie oben am Firmament. Es beruhigte mich einfach nur in den Himmel zu starren und diese Pracht auf mich Wirken zu lassen. Es war fast so als würde mein Kopf sich leeren und sich voll und ganz auf das Konzentrieren was vor ihm lag. Oft fragte ich mich wie viele Sterne es wohl waren doch es war ein Ding der Unmöglichkeit, dazu gemacht daran zu scheitern. Dennoch, solange man Träumen konnte war keine Hoffnung verloren. Hoffnung für diese Welt, für dieses Leben. Für mein Leben, wenn man es denn so nennen konnte. Ein Kind der Straße ohne Arbeit, ohne Geld. Ich kam immer gerade so über die Runden, ich war abhängig von der Masse der Menschen die hier jeden Tag vorbei kam. Immer wieder ein bemitleidendes Lächeln, oder geringschätziger Blick. Ich war es leid. Ich war auf jene angewiesen die ich so sehr verachtete, angewiesen auf Menschen. Still sitze ich in meinem Eck, blicke wie jede Nacht auf die gleichen Häuser, in die gleichen Fenster hinein, sehe die gleichen Zwielichtigen Gestalten. Das ist mein Leben und im sachten Licht des Mondes soll es enden. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Ich spüre wie mein warmes Blut über mein Handgelenk rinnt, wie sich eine leere in mir ausbreitet. Es fühlt sich an wie ein lang ersehnter Traum. Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Ich merke noch wie mein Kopf an einer Kante aufschlägt, hier lieg ich nun in meinem eigenen warmen Blut. Ich bin glücklich.
     
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  2. kopjekoffie

    kopjekoffie Gumba

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    Ich find die Geschichte gut geschrieben.

    Meinte der Lehrer, du bist Selbstmord gefährdet? Was für eine Note hast du denn erhalten?
     
  3. Reineke

    Reineke Gast

    ....
    Eine derartige Art und Weise, Texte zu schreiben, habe ich schon lange vermisst. Mir gefallen die bildlichen Darstellungen der Gedanken und die Metaphern, welche du hier verwendest. Die Eindrücke der Person hätte man kaum besser widerspiegel können. Die Gedanken, welche du hier ansprichst, sind beeindruckend, sie scheinen direkt der Person zu entstammen, von der die Kurzgeschichte handelt.
    Hut ab.
     
  4. white darkness

    white darkness Gumba

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    Sehr gute Geschichte RESPEKT.
    Habe schon lange nicht mehr so etwas tolles gelesen.
    Also wenn du dafür keine 1 bekommen hast.
     
  5. Monoton

    Monoton Weil er es ertragen kann

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    Ich konnte das Benutzer-Remommee sinnvoll nutzen :scared:

    Wirklich.. Bravo ;D
     
  6. Reineke

    Reineke Gast

    Voll vergessen, dass das noch existiert... :rofl:
    Danke für den Hinweis!
     
  7. Monoton

    Monoton Weil er es ertragen kann

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    So war's gedacht :D Überall Hinweise.
     
  8. Eisblume

    Eisblume Bowser Jr. <img src="http://www.imagebanana.com/im

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    Ich war jetzt schon eine geschätze ewigkeit nicht mehr hier ^^'
    Will mich an dieser Stelle aber aufjedenfall bei euch für das Lob bedanken! :3
    Es freut mich echt immer wenn man sagt das es einem gefällt, oder man sich hinein fühlen kann ^-^
    Awww das rettet mir den heutigen Tag ^-^
     
  9. ......

    ...... Gast

    Jaa, schöne Geschichte, hattest damals von mir einen Feedbackpunkt oder was das war bekommen und jetzt nochmal ein Like. <3
     
  10. nfsfreaks

    nfsfreaks Gumba

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    Interessante Geschichte du könntest wenn du magst ein Buch veröffentlichen :)
     

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