Indiana Jones und der Stab der Könige

Dieses Thema im Forum "Wii Spiele Reviews" wurde erstellt von Needles, 16. Juni 2009.

  1. Needles

    Needles Gast

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    Wer kennt sich nicht die legendären Film-Abenteuer des Archäologen Dr. Henry Walton Jones jr. allen besser bekannt als „Indiana Jones“. Mit Hut und Peitsche macht er sich auf die Suche nach Heiligtümern wie die Bundeslade oder den heiligen Gral, um sie vor seinen ärgsten Widersachern, den Nazis, in Schutz zu bringen. Des weiteren bewahrte er eine indische Region vor der Wiederauferstehung eines schwarzen Okkultismus, oder wie kürzlich in seinen letzten Abenteuer ging er auf die Suche nach einen mysteriösen Kristallschädel, der sich später als außerirdisch erwies und die Reise nach Hause antrat. Jetzt erwartet ihn auf der Wii sein nächstes Abenteuer…


    Zur Story
    Wir schreiben das Jahr 1939, Indy erhält eine mysteriöse Nachricht von seinen alten Freund Archi Tan aus San Francisco. Als er Archie aufsuchen will, ist dessen Geschäft durchwühlt und sein Freund Archie ist verschwunden. Indiana findet schnell heraus, dass sein ehemaliger Studienkollege und jetziger Rivale, der Deutsche Magnus Völler dahintersteckt. Die Spur führt ihn nach Panama, wo er nicht nur auf die Journalistin Maggie O´Malley trifft, sondern auch die Auszeichnungen seines alten Lehrers, Professor Kingston, über den Stab des Moses findet. Doch das ist nur der Anfang…

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    Gameplay
    Bevor wir uns ins Abenteuer stürzen werden wir in einen kleinen Tutorial mit der Steuerung vertraut gemacht. Hier zeigt man uns, wie man seine Fäuste einsetzt, und auch der Gebrauch der Peitsche im Nahkampf steht auf dem Lehrplan. Anhand praktischer Übungen werden diese dann verinnerlicht.
    Auf der Suche nach weiteren Hinweisen, treffen wir immer wieder auf Gegner, die uns das Leben schwer machen wollen. Ab jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen und auf in den Kampf. Hierbei braucht man sich nicht nur auf seine Fäuste verlassen, sondern man kann mit allem was dort herumliegt (von der Billardkugel bis zur Rohrzange) auf seine Gegner einschlagen bzw. an den Kopf werfen. Auch der Einsatz der Peitsche kann recht hilfreich sein, entweder zieht man damit seinen Widersacher an sich ran, um ihn dann anschließend „Vernunft beizubringen“ oder man bewegt zerbrechlich wirkende Gerüste damit, um diese auf unsere Gegner krachen zu lassen.
    Neben all den Prügeleien gilt es auch noch sich mit einigen Rätseln auseinanderzusetzen. Leider wird hier dem Spieler jegliche spielerische Kreativität genommen, denn egal was man zu tun hat, es erscheint sofort das dementsprechende Symbol, wonach man nur noch die jeweilige Aktion durchzuführen hat. Jede noch so kleine Aktion wird einem vorgekaut, selbst bei den Schießereien wird man anhand eines grünen Fadenkreuzes darauf hingewiesen, wann man abzudrücken hat. Schade eigentlich, vielleicht dachte Lucas Arts aber auch, daß ihr Spiel ohne diese Hilfestellungen zu schwer sei für den normalen Gamer – falsch gedacht. Um die Speicherung seines Fortschritts braucht man sich ebenfalls keine Gedanken, es wird alle naselang automatisch gespeichert. Bei jedem Checkpoint wird gleichzeitig die Lebensenergie aufgefüllt.
    Hat man sich nach ca. acht Stunden durch die einzelnen Levels gekämpft, gibt es zur Belohnung noch ein kleines „Schmankerl“ in Form des alten Amiga/PC-Klassikers „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“, jenes Point-and-Click-Adventure, welches im Jahre 1992 die Spielewelt begeisterte.

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    Grafik und Sound
    Die Grafik von „Indiana Jones und der Stab der Könige“ ist zwar nicht überragend, kann sich aber durchaus sehen lassen, die Levels sind effektreich inszeniert und das ganze Spiel läuft flüssig über den Schirm. Lediglich bei den Hauptcharakteren hätte man sich meiner Meinung nach mehr Mühe geben können.
    Beim Sound hingegen gibt es leider etwas mehr zu bemängeln. Zwar hat man mit Wolfgang Pampel den Original-Synchronsprecher aus den Indiana Jones-Filmen für das Spiel angeheuert, doch leider ist das auch schon das einzig positive in Sachen Synchronisation. Die Übersetzung ist teils recht schlampig und auch mit der Synchronisation hätte man sich mehr Mühe geben können. Bei manchen Sprechern hat man nicht das Gefühl, dass sie ein Indy-Abenteuer synchronisieren, sondern mehr die Gebrauchsanweisung eines Eierkochers vorlesen.
    Auch bei den Soundeffekten wurde etwas geschlampt, es treten häufig Fehler a la „Sprung in der Platte“ auf und auch das Gestöhne unseres Protagonisten bei jeder Kletterpartie fängt irgendwann an zu nerven. Aber sonst sind Musikstücke und Soundeffekte in Ordnung und verleihen dem Spiel eine gute Atmosphäre.

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    Steuerung
    Auch hier gibt es leider einige Mängel. Während sich Indy wunderbar durch die Levels steuern läßt und auch das Schießen/Zielen bzw. das Springen/ Klettern problemlos funktioniert, gibt es im Kampfmodus leider teils heftige Aussetzer: Die vorher hart erlernten Japs, Uppercuts usw. funktionieren nur bedingt, was zur Folge hat , daß man letztendlich in Kirmesboxer-Manier mit Nunchuk und Wiimote vor dem Bildschirm herumfuchtelt und hofft, daß die Gegner möglichst schnell zu Boden gehen. Lediglich auf den Einsatz seiner Peitsche kann man sich im Getümmel verlassen und wird somit zur wichtigsten Waffe bei jeder Schlägerei.


    Fazit
    Von dem erhofften Knallerspiel ist „Indiana Jones und der Stab der Könige“ meilenweit entfernt. Zwar macht es Spaß sich mit Indy durch die Levels zu prügeln und Rätsel lösen, bis man endlich den Stab des Moses fest in seinen Händen hält. Aber aufgrund der ganzen Kritikpunkte kann man dem Spiel nur ein durchschnittliches Zeugnis ausstellen. Vor allem der doch sehr lineare Spielverlauf, wo dem Spieler jegliche spielerische Kreativität genommen wird, die teils schlechte Synchronisation und die nicht immer funktionierende Steuerung tragen zu diesem Ergebnis erheblich bei. Immerhin wurde mit „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“ noch ein Bonus-Titel raufgepackt, aber ob man deswegen jetzt ca. 60,- Euro für ein durchschnittliches Wii-Spiel auf dem Ladentisch legen will, das sei jedem selbst überlassen.


    PS: Für mich als Indiana Jones-Fan war klar, daß ich diesen Titel haben mußte und er wird auch noch einige Male in meiner Wii landen. Mir hat es trotz aller Kritikpunkte Spaß gemacht, mit Indy dieses Abenteuer zu bestehen. Aber wie gesagt, das gilt nur für mich.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. Juni 2009
  2. Menthanos

    Menthanos Toad

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    Das Game sieht sehr interessant aus.
    Hoffe nur, das die Levels nicht so schnell durgespielt sind.

    Die hier beschriebenen Kritikpunkte in der Steuerung
    werden mich nicht so sehr stören. :)
     

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