Diesen Sommer/Herbst sprießen wieder die einen oder anderen Animationsfilme aus dem Boden, die den einfachen Bürger in seinen Bann und gleichzeitig ins Kino zerren wollen. Ob Essen kochende Ratten oder surfende Pinguine, die Tierwelt spielt in den aktuellen Kinofilmen keine nebensächliche Rolle, sondern wird mit der einen oder anderen menschlichen Personifizierung in alltägliche Situationen verfrachtet. Passend zu den Filmen dürfen die Videospiele natürlich nicht fehlen - wie sich also surfende Pinguine spielen lassen, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen der Könige der Wellen-Review. Achtung, eine Welle! Nachdem man seinem Profil einen Namen gegeben hat, steht man auch schon vor der Wahl einiger Spielmodi. Die wichtigste für den Solospieler sollte der Wettbewerb sein. Nachdem man diesen Menüpunkt gewählt hat, befindet man sich vor einer Übersichtskarte der Insel Pin Gu, auf der die surfenden Pinguine heimisch sind. Neben fünf verschiedener Level hat man hier auch die Möglichkeit, seine Figur zu wählen und dieser auch ein passendes Surfbrett zu gestalten. Fünf von zehn spielbare Figuren aus dem Film stehen dabei zu Beginn zur Auswahl – der Rest muss, wie so üblich, erst im Laufe des Spiels freigeschaltet werden. Neben der Hauptfigur Cody Maverick, welche aus dem eisigen Frostock stammt, hat man auch die Wahl zwischen Lani Alikai aus Pin Gu-Eiland, Chicken Joe aus Michigansee, Rory Nubbins aus Australien sowie Tatsuhi Kobayashi aus Japan. Bei all diesen Figuren handelt es sich natürlich um waschechte Pinguine. Nachdem man sich für eine Figur entschieden hat, kommt als nächstes die Wahl des Surfbretts. Hier hat man nicht nur die freie Wahl zwischen vieler Surfbrett-Typen, welche sich jeweils in den Fähigkeiten des Drehverhaltens, des Freistils, der Extase sowie dem Temposchub unterscheiden, sondern auch dem Aussehen. Dieses kann aber auch je nach Belieben des Spielers frei angepasst werden. Dazu kann man dem Brett nicht nur eines von fast 40 Mustern verpassen, sondern dieses auch völlig frei einfärben. Der Individualisierung werden also fast keine Grenzen gesetzt. Hat man die ersten beiden Wahlen getroffen, steht auch schon die nächste bevor – die Surfstrecke. Vorerst muss man sich aber mit einer begnügen, dem eisigen Frostock. Hier hat man auch zuerst das Tutorial zu absolvieren, bevor man sich in die echten und harten Rennen auf dem Meer stürzen kann. Zum Glück, kann man sagen, denn die Steuerung ist für das Gewinnen eines solchen Rennens mehr als nur überlebenswichtig. Neben dem einfachen Lenken mit Hilfe des Analogsticks, lernt man hier auch das ABC der Stunts. So surft man während eines gesamten Rennens an einer Welle entlang. Diese sollte dann auch hauptsächlich für Tricks genutzt werden. Zwar spielt man bei Könige der Wellen Wettrennen mit anderen Computerspielern, als erster im Ziel muss man jedoch trotzdem nicht landen. Das erreichen einer vorgegebenen Punktzahl reicht bereits für den Sieg aus. Diese unterscheidet sich von Level zu Level und steigt im Spielverlauf natürlich an. Doch zurück zur Steuerung. Bis auf die 1- und 2- Knöpfe sowie die Menüknöpfe +, - sowie Home werden alle anderen Tasten an Wii-Remote und Nunchuk für Stunts benötigt. Der einfachste von ihnen sollte der Sprung entlang der Welle sein. So muss man nur einen kleinen Slalom entlang der Welle surfen bis man mit einem starken Abdrehen in die Wellenrichtung und einem gezielten Druck an der höchsten Stelle der Welle hoch in die Luft geschleudert wird. Nun sollte man die nötige Zeit finden, um mit der einen oder anderen Tastenkombination viele Punkte einzuheimsen. Wiederholtes drücken des A- sowie B-Knopfes zeigt sich hierbei als besonders erfolgreich. Eine andere Möglichkeit um in der Luft Punkte zu holen ist das Steuerkreuz an der Wii-Remote. Hält man nämlich eine Richtung gedrückt, macht eure Figur einen Salto in die jeweilige Richtung. Bei längerem gedrückt halten kann sich dies natürlich auch auf mehrere Salti erweitern. Wie man es bereits aus den guten alten Tony Hawk-Titel kennt, kann man mit seinen Surfbrettern auch bei Könige der Wellen über bestimmte Objekte grinden. Bei gewissen Objekten, welche mitten im Level herumstehen und zum grinden einladen, reicht ein einfaches drüber fahren, um dafür Punkte zu erhalten. Möchte man allerdings auf der Welle „reiten“, muss im richtigen Zeitpunkt am höchsten Punkt der Welle der Z-Knopf an der Nunchuk-Erweiterung gedrückt und gehalten werden. Pinguine surfen schnell – die Ladezeiten leider nicht. Neben der wichtigen Punkte die man nach jedem Trick erhält, füllt sich auch die „Extra-Leiste“ nach jedem Stunt immer weiter auf. Ist diese voll, kann man entweder den Schub mit einer Abwärtsbewegung der Wii-Remote nutzen, oder aber den Extra-Modus starten. Der Geschwindigkeitsschub ist besonders dann hilfreich, wenn man einen Kontrahenten vom Surfbrett schleudern will, oder aber durch bestimmte Hindernisse hindurchrasen will. Der Extra-Modus hingegen kann bei erfolgreichem ausführen einen wahren Regen an Punkten bringen. So muss man bei voller Leiste lediglich den C-Knopf am Nunchuk drücken. Nun muss nur noch ein Sprung entlang der Welle klappen und ein erneuter Druck auf den C-Knopf in der Luft stattfinden und schon führt eure Figur einen umfangreichen Trick aus, welcher demnach auch viele Punkte einbringt. Neben der Punktanzahl können auch andere Ziele in einem Level erreicht werden. So muss man meist durch eine bestimmte Anzahl an Toren hindurch fahren. Auch können kleine Walrösser eingesammelt werden, welche an anderer Stelle im Spiel das eine oder andere freischalten können. Leider fällt der Wettbewerb-Modus nicht gerade sehr umfangreich aus, da gerade einmal sechs Level mit bis zu vier Unterleveln auf der Pin Gu Insel vorzufinden sind. Ein anderer Modus welcher dem Solisten vorbehalten ist, ist das „Tube-Sliding“. Hier fährt eure Figur auf einem überdimensionalen Blatt eine Piste hinunter die durch Wälder und Höhlen führt. Vergleichbar ist dieser Modus mit den Rutschpartien aus Super Mario 64. Leider kann man in diesem Modus keine Stunts ausführen, das Lenken bleibt also eure einzige Möglichkeit, ins Spielgeschehen einzugreifen. Ziel des Tube-Slidings ist es, ein vorgegebenes Zeitlimit zu brechen. Dazu können auf der Strecke Sanduhren eingesammelt werden, welche die Zeit jeweils für einige Sekunden anhalten. Der Multiplayer-Modus, welcher leider nur mit einem weiteren Mitspieler gespielt werden kann, orientiert sich stark am Singleplayer. Auch hier müssen Stunts und Tricks ausgeführt werden, um die höchste Punktzahl zu erreichen und somit als Sieger aus diesem Spiel herauszugehen. Da Könige der Wellen eine typische Filmumsetzung ist, können Grafik, Sound und Gameplay leider nicht sonderlich überzeugen. Einige Grafik-Effekte sehen zwar schön aus – das Wasser sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden – Weitsicht und Umgebungsdetails sind aber kaum vorhanden. Auch kommt es oft zu Einbrüchen der Framerate, vor allem wenn viel auf dem Bildschirm los ist. Der Sound bietet auch keine besonderen Ohrwürmer. Löblich ist allerdings die sehr gute deutsche Sprachausgabe. Sehr verwunderlich sind die sehr langen Ladezeiten vor einem Rennen. Vor allem da kaum Details während der Rennen sichtbar sind, und die Wii hörbar während des gesamten Rennen nachläd, kann dies noch weniger nachvollzogen werden. Fazit: Könige der Wellen bietet genau das, was man von einer Filmumsetzung erwarten kann – schnellen und kurzen, dafür aber einsteigerfreundlichen Spaß. Der Umfang lässt leider zu wünschen übrig, genau wie die grafische Präsentation. Ubisoft üblich kann man an der deutschen Sprachausgabe aber nicht meckern. Auch die Steuerung erweist sich nach einigen Rennen als sehr intuitiv und erscheint auch in keiner Weise überladen. Wer also gefallen am Film gefunden hat, und für ein nettes, aber nicht überragendes Spiel bereit ist, darf gerne zuschlagen. Der Rest guckt sich Tony Hawks Downhill Jam an, welches ein ähnliches Gameplay bietet.