Kurzgeschichten von Eisblume :3

Dieses Thema im Forum "Geschichten" wurde erstellt von Eisblume, 18. Juni 2010.

  1. Eisblume

    Eisblume Bowser Jr. <img src="http://www.imagebanana.com/im

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    Da ich beschlossen habe, in der nächsten Zeit mehr Kurzgeschichten zu schreiben habe ich mir gedacht es ist doof wenn ich für jede einzelne einen eigenen Thread aufmache... Deswegen hier die Sammlung :3

    Eisblume

    Eine Blume von unberührter Schönheit, und doch so kalt wie das Eis. Ihr Anblick gefriert einem das Blut in den Adern, vermag es einen Wahnsinnig werden zu lassen. Die dunklen Schatten seiner selbst umgeben diese Blume aus Eis und drängen jenem ihren Kuss auf der es wagt sie anzusehen. Sie wird beschützt, beschützt von Bösen Geistern die sich an ihrer Schönheit und Macht nicht satt sehen können. Einst stand jene Blume am Rande eines Weges, jetzt ist eine eigene kleine Welt um sie herum entstanden. Niemand durfte sie sehen oder anfassen, nicht einmal daran denken. Doch der Schöpfer war damit nicht zufrieden, er hatte Mitleid mit der Blume die Tränen aus Eis weinte. So erschuf er einen Mond für die Welt der Eisblume, einen Mond der getränkt war von der Gier und Eitelkeit von jenen Wesen die man Mensch nennt. Blutrot schien er einmal im Jahr für hundert Atemzüge vom Himmel. An jenem Tag der einmal im Jahr seinen Platz fand schwanden die Bösen Geister und machten Platz für das Schauspiel des Schöpfers. Nun hielt er die Unsichtbaren Fäden des Schicksals in der Hand und versuchte daraus das beste zu machen das er konnte. Das kalte Eis um sie herum schmolz, nur ein einzelner Wassertropfen in seiner perfekten Form blieb übrig und schien im Lichte des Mondes wie ein roter Diamant. Sacht erhob sich eine kleine Gestalt aus dem Tropfen die man nicht vermochte zu sehen. Ein Wimpern schlag genügte ehe jene Gestalt in ihrer vollen Größe und Schönheit vor einem stand. Eine Blume aus Eis in menschlicher Form mit Haut so Blau wie das Eis, Haare die dem Schnee glichen und Lippen die der Farbe des Haares gleich kamen. Sie blickte sich um mit ihren Grauen Augen. Eine Träne aus Eis strich ihr sanft über das Gesicht und küsste ihre weißen Lippen. Sie wollte dahin wo sie hingehörte, an jenen Ort den sie Zuhause nennen konnte. Die Welt um sie herum war nicht die ihre. Die Seele der Blume war bereits vor tausenden von Jahren in Millionen kleiner Teile zersprungen die man nicht vermochte wieder zusammen zufügen. Der Schöpfer hatte ihr eine Chance gegeben, eine Chance die sie nutzen musste. Auch wenn sie es nicht heute raus finden würde, sie hatte jedes Jahr hundert weitere Atemzüge um es herauszufinden. Wie schmerzlich ihr Herz nach Freiheit schrie, ihre dünne Hand strich sanft über die Unsichtbare Mauer die sie umgab. Sie würde irgendwann hier ausbrechen, auch wenn es Jahrhunderte dauern würde. Ein lächeln umspielte ihre Lippen als ihre Augen zerflossen und ihre Haare auf dem Boden lagen. Langsam verwischten die Konturen ihres Gesichtes und die Blaue Haut rann ihrem Körper runter. Erneut blieb nur ein einziger Tropfen übrig, dieser nicht von dem Licht des Mondes berührt wurde sondern Blauschimmernd liegen blieb. Die Gestalt einer Blume vermochte man erneut zu sehen. Ein Jahr würde vergehen, eine kurze Zeit für einen erneuten versuch.

    Doch selbst in tausend Jahren würde die Blume keinen aus weg finden, denn es war ihr Schicksal hier zu verweilen und die bösen Geister von der sterblichen Welt fernzuhalten. Das was der Schöpfer ihr schenkte war nicht die Freiheit sondern die Hoffnung.



    Schatten des Todes

    Mir ist warm und doch scheine ich zu frieren. Ich verstehe es nicht, ich verstehe die Welt nicht mehr. Wieso dreht sie sich noch. Wie kann sich die Welt noch drehen wenn er nicht mehr in meinem Leben ist? Wie kann das Leben in dieser Form weitergehen wenn er tot ist? War seine Existenz den wirklich so unbedeutend, so wenig wert? Niemand scheint sich darum zu kümmern. Alle gehen ihren Weg weiter, lachen und freuen sich. Verspüren sogar so etwas wie Glück. Ein Gefühl das mir fremd geworden ist. Wie kann das sein? Jetzt da er nicht mehr ist, jetzt wo er diese leere hinterlassen hat? Die Sonne scheint weiter wie bisher, die Flüsse und Seen fließen noch weiter. Doch das ist falsch! Es muss falsch sein. Die Sonne soll der Dunkelheit weichen, die Flüsse sollten ausgetrocknet sein, die Erde sollte einer Wüste gleichen und nicht einem harmonischem Paradies. Es fehlt etwas, es fehlt das Herz der Welt. Also sag mir, wie kann es sein? Wieso kann die Welt weiterhin da sein wenn das wichtigste Fehlt? Niemand scheint es bemerkt zu haben... wieso... ich weine leise in die Zeit, nicht fähig auch nur noch einen klaren Gedanken zu fassen, nicht fähig auch nur noch etwas Glück zu verspüren. Innerlich bin ich bereits jetzt schon tot. Die Dunkelheit hat seine Finger nach mir ausgestreckt, hat sanft seine Lippen auf die meinen gedrückt. Singt mich in den schlaf und spricht zu mir. Lässt mich verzweifeln und raubt mir meinen Verstand. Doch sie ist die einzige die für mich da ist. Diese Dunkelheit lässt mich am Leben, hält mich noch zusammen jetzt da er nicht mehr da ist. Sie scheint die einzige zu sein der es aufgefallen ist das er fehlt. Sie kennt meine Gefühle... Er lag da als ob er schlafen würde. Wie ein kleiner Engel. Mit meiner Blutverschmierten Hand, fuhr ich ihm sacht über das Gesicht. Gab es etwas schmerzlicheres? War die Gewissheit, die Person, die man Liebt, umgebracht zu haben, denn nicht Bestrafung genug? Durfte ich jetzt nicht mal mehr selbst sterben? Eine Träne strich mir über mein blasses Gesicht, viel auf seinen Toten, leblosen Körper. Wie grausam es doch war, immer mehr, mit jeder Sekunde die vergeht, zu realisieren, was das nun bedeutete. Wie enorm der Verlust doch war. Seine Lippen würden nie wieder die meinigen Berühren, nie wieder würde ich seinen Duft wahrnehmen können, sein lächeln nicht mehr sehen können. Es war so als wäre ich gestorben. Das was mich zusammen gehalten hatte in diesem Leben war aus dieser Welt entschwunden. Bald würde er gar nicht mehr sein, sein Körper würde zerfallen und auch ich will dann nicht mehr hier sein. Ich will zu ihm. Doch wie konnte ich...wie konnte ich das auch nur denken, nachdem was passiert ist? Wie könnte ich auch nur eine Sekunde meines Lebens damit verbringen daran zu denken zu ihm zu wollen? Ich habe ihn getötet, ich war es. Ich kauerte mich neben seinen kalten, toten Körper und kuschelte mich an seine Brust. Ich würde Leben. Ohne ihn.



    Ich schimpfte mich Mensch

    Dunkel scheint die Welt. Der Regen fällt unermüdlich, durchnässt die Erde mit seinen Tränen. Treuer überkommt mich jedes mal wenn ich aus dem Fenster blicke. Die Habgier und der Neid der Menschen bringt den Himmel zum weinen, auch mich stimmt es traurig, und ich denke jedes mal daran wenn ich aus dem Fenster blicke und der Himmel grau ist. Ich will nicht hier sein, ich wäre gerne an einem besseren Ort. Doch auch ich schimpfe mich Mensch, ich bin nicht besser als all die anderen. Ich bin auch einer von ihnen, und Lebe an diesem Ort den wir uns selbst geschaffen haben. Voller schmerzen, elend und Verzweiflung. Ich frage mich seit längerem wieso wir so sind. Unersättlich bei allem was wir tun. Gierig nach Macht... doch die schlimmsten Exemplare sind jene die sagen, ich bin nicht so, ich bin anders, ich zerstöre nicht unseren Planeten ich will helfen. Jedes mal wenn ich so etwas höre umspielt ein Lächeln meine Lippen und innerlich zerbricht etwas in mir. Wie kann ein einzelner Mensch nur so dumm sein, und alle Zusammen nennen wir uns dann Weltuntergang. Doch eigentlich wollte ich darüber gar nicht Nachdenken, doch manchmal überkommt es mich einfach. Ich weiß nicht wieso, und warum. Ich weiß nur das es so ist. Die Zeit steht niemals still, mit jeder Sekunde wird mir klar das alles vergänglich ist. Sowohl das schlechte als auch das gute. Auch die Tränen die gerade der Himmel weint werden aufhören und die Dunkelheit wird der Sonne weichen müssen. Ja, die Zeit ist mächtig. Jeden Abend sitze ich in meinem Zimmer und weine leise in die Zeit, frage mich was das ganze überhaupt soll. Ich verstehe das Leben nicht und weiß nicht was ich hier will. Wir leben um... ja um was? Um das beste daraus zu machen? Jedes mal wenn ich so etwas höre regt sich etwas in mir, ein Gefühl von Verachtung und Wut. Wie kann ein Mensch nur so Naiv sein, aber klar es ist ja auch ein Mensch. Ein Mensch und nichts weiter. Wir sind dumm, wir sind so unglaublich dumm und denken noch wir wären die größten, die spitze der Evolution, doch wenn man genau hinschaut sind wir ganz unten. Wir sind diejenigen die alles zerstören werden, wir sind das Feuer und die Dunkelheit. Kurz gesagt wir sind der Weltuntergang. Ich hoffe ich sterbe bald, und werde dies nicht mehr miterleben. Doch ich glaube nicht daran, denn auch ich schimpfe mich Mensch. Ich habe es verdient, bin nicht besser als irgendjemand anderes... nur nicht so Naiv wie die meisten aber genau so dumm. Ich habe es verdient zu leiden, zu sehen was wir hier angerichtet haben. Die Evolution ist so weit zurück gegangen... Ja ich schäme mich dafür das ich mich Mensch nennen muss.

    Mensch...
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Juni 2010

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