Driver: Parallel Lines

Dieses Thema im Forum "Wii Spiele Reviews" wurde erstellt von Toshi, 18. Dezember 2007.

  1. Toshi

    Toshi Gast

    Heiße Schlitten, eine tabulose Stadt und nervenkitzelnde Jobs. Driver setzte seinerzeit neue Akzente auf der PlayStation. Als Undercover-Cop habt ihr das Letzte aus eurer Karre heraus geholt und absolviertet ein spektakuläres Fahrmanöver nach dem anderen – aussteigen und Missionen zu Fuß erledigen? Pustekuchen, Driver konzentrierte sich rein aufs Fahren. Und das wirklich gut, kaum ein Spiel konnte in Sachen Autoaction bisher mithalten. Der geniale Filmeditor, mit dem ihr eure besten Stunts auf Video festhalten konntet, tat sein übriges. Doch dann leider schwand der Charme der Serie, der Nachfolger Driver 2 machte vieles schlechter, kaum etwas besser. Und ermöglichte es zudem zum ersten Mal, das Fahrzeug zu verlassen. In den Augen vieler Fans ein Unding. Als man dann mit Driv3r gar versuchte, in den Spuren von GTA zu wandeln, erklärten viele die Serie für tot und ausgelutscht – der Glanz des ersten Teils war endgültig Vergangenheit.

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    Doch die Entwickler Reflections Interactive gaben nicht auf: Mit Ubisoft als neuen Publisher an der Seite, soll der bereits vierte Teil der Serie, Driver: Parallel Lines, an alte Zeiten anknüpfen – und schafft dies auch teilweise. Zumindest auf der PlayStation 2 konnte Teil 4 sichtlich höhere Wertungen als die beiden Vorgänger einheimsen. Doch gilt gleiches auch für die später erschienene Wii-Version des Spiels?


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    Die größte Neuerung fällt gleich zu Beginn auf: Zum ersten Mal seid ihr nicht mehr als Undercover-Cop Tanner, sondern als Kleinkrimineller namens T.J. im New York der wilden 70er unterwegs. Kaum habt ihr euren Spielstand angelegt, findet ihr euch, nach einer kurzen Sequenz, sogleich in eurem ersten Job wieder: Als Fahrer eines Fluchtfahrzeugs müsst ihr euren Begleiter sicher zu seinem Versteck befördern, natürlich nicht ohne mitreißende Verfolgungsjagd. Erst nach dieser, zugegeben recht einfachen Mission, beginnt das eigentliche Spiel, welches von einer ausführlichen Videosequenz eingeleitet wird, die euch eurem Alter Ego und seiner Geschichte näherbringt. Die Sequenzen sind im Stil typischer 70er-Jahre-Krimis gehalten und treiben die Story angenehm voran. Danach fällt auch gleich die nächste Neuerung des vierten Teils auf: Erstmals verfügt ihr über mehrere Garagen, in denen ihr, natürlich gegen Bares, eure Fahrzeuge tunen und verschönern könnt. Need for Speed lässt grüßen! Also doch nicht zurück zum Prinzip des ersten Driver-Teils? Angesichts der Tatsache, dass man nach wie vor auch zu Fuß seinen Weg bestreiten kann und dabei noch über ein umfangreiches Waffenarsenal verfügt, kann man sicherlich nicht von einer Rückbesinnung auf die Anfangszeiten sprechen. Seinem Namen wird das Spiel aber trotzdem in zweierlei Hinsicht gerecht. Zum einen finden tatsächlich fast alle Missionen im Auto statt, erinnern also durchaus an Driver 1, zum anderen deutet „Parallel Lines“ bereits auf eine weitere Quintessenz des Spiels hin: Seid ihr anfangs nämlich noch in den 70er-Jahren unterwegs, erfolgt im Laufe des Spiels ein Zeitsprung und ihr erledigt fortan im hektischen neuen Jahrtausend eure Arbeit. Auf dem ersten Blick scheint sich 2006 viel verändert zu haben. Neue Autos, neue Straßen, neue Menschen – doch im Kern ist das New York der Neuzeit noch immer dasselbe wie zuvor und Kriminalität regiert. Und ihr mittendrin!

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    Vor allem am Anfang sind die einzelnen Missionen dabei leider lieblos aneinandergereiht und uninspiriert, das Spiel wirkt seelenlos. Erst später, im Rahmen des Zeitsprungs, entwickelt sich die Story zu einer ernsthaften Geschichte und schafft zumindest ein wenig mehr Identität mit der eigenen Spielfigur. Diese ist auch bitter nötig, denn die einzelnen Jobs bleiben größtenteils dem altbekannten Schema „fahre dorthin, lege jenen um“ treu und sorgen somit leider kaum für Abwechslung und Individualität. Dafür wirken aber Figuren, Story und Umgebung weitestgehend authentisch, glaubwürdig, das Spiel verkommt also glücklicherweise nicht zur Lachnummer.

    Genau deswegen wäre Driver: Parallel Lines im Grunde auch ein solides Actionspiel, zwar ohne Höhepunkt, aber durchaus mit Daseinsberechtigung. Wie gesagt: Wäre. Denn leider trüben diverse technische Aspekte den Gesamteindruck enorm.

    Da wäre zunächst die Steuerung, die zu vieles falsch macht. Der größte Fauxpas ist wohl die Handbremse, die man per Neigung des Nunchucks betätigt. Heißt im Klartext: Haltet ihr während der Fahrt euer Nunchuk nicht exakt gerade, so bekommt euer Auto im besten Fall einen leichten Seitendrall, im schlechtesten blockieren die Räder einfach ganz. Bequemes, unbeschwertes Spielen vom Sofa aus wird dadurch zur Herausforderung. Doch als wäre dies schon nicht genug, steuern sich die Vehikel zudem noch äußerst schwammig, ein unfallfreies Schlängen durch die Straßen von New York? Fast unmöglich. Zu guter Letzt sorgt auch noch die Pointer-Funktion der Wiimote für Frust: Sie dient gleichzeitig der Steuerung der Kamera und des Fadenkreuzes, was gerade in hitzigen Gefechten schnell zur Geduldsprobe wird. Da kann auch die ansonsten anständige Steuerung nicht mehr viel reißen.

    Aber auch grafisch enttäuscht Driver auf ganzer Linie. Abermals handelt es sich hier um eine Portierung der PS2-Version, was nur zu oft deutlich wird. Sehen die Fahrzeuge noch halbwegs detailliert und aufwendig modelliert aus, werden spätestens bei den polygonarmen Charakteren und der blassen, tristen Umgebung die Schwächen der aufgewerteten Driv3r-Engine deutlich. Zwar wirkt das virtuelle New York an sich realistisch und glaubhaft, allerdings stören die monotonen, matschigen Texturen hierbei einfach zu sehr. Immerhin sind die Zwischensequenzen aufwendig gerendert und wissen zu gefallen – und auch die Crashes sind halbwegs hübsch inszeniert und erinnern teilweise gar an Burnout. Trotzdem liegt Driver: Parallel Lines aber zu sehr unter Wii-Niveau, als dass man hier noch irgend etwas mit einzelnen Lichtblicken rechtfertigen könnte.


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    Und auch der Sound bleibt dem schwachen Gesamteindruck treu. Die, immerhin deutsche, Synchronisation der Charaktere tönt lieblos, teilweise unprofessionell, liegt aber immerhin noch in einem akzeptablen Rahmen. Anders sieht es beispielsweise bei den Motorensounds aus, die vor allem bei niedrigenden Geschwindigkeiten eher nach Kreissäge, denn nach sattem 8-Zylinder klingen. Umgebungsgeräusche, Sirenen, Schüsse – alle Soundeffekte sind leider nur etwas über den Durchschnitt!

    Ansonsten bleibt nur noch, den Umfang des Spiels genauer zu durchleuchten. Verschiedene Spielmodi gibt es, erwartungsgemäß, nicht, sind bei diesem Genre aber auch nicht von Nöten. Allenfalls ein Multiplayer-Modus hätte dem Spiel unter Umständen gut getan. Wichtiger aber sind Größe der Stadt und Anzahl der Missionen. Vor allem die Stadt kann dabei überzeugen. New York City wurde recht genau nachgebaut, bietet berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Brooklyn Bridge oder den Times Square und besitzt dank der vier Teile Manhattan, Queens, Bronx und New Jersey auch eine überzeugende Größe. Gäbe es nicht die sinnvolle Möglichkeit, sich zu bestimmten Garagen „teleportieren“ zu lassen, könnte die riesige Stadt fast schon zur Geduldsprobe werden, sofern man von einem Ende zum anderen fahren müsste. Außerdem wird auch das typische Flair der jeweiligen Zeit, also der 70er und 2000er gut eingefangen. Die Anzahl der Missionen hält sich im Rahmen, reicht aber für heutige Maßstäbe aus.


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    Features:

    Racing in freien Welten, diverse Lösungswege um über 35 Missionen zu absolvieren

    Erleben Sie authentisches Action-Racing IM Stile Hollywoods

    Kontrollieren Sie über 80 FAHRBARE und VERÄNDERBARE FAHRZEUGE (AUTOS, MOTORRÄDER ODER TRUCKS) mit dem für Driver typischen Schadenssystem der Extraklasse

    Erleben Sie zwei aufregende Zeitperioden - NEW YORK CITY IN DEN JAHREN 1978 & 2006

    Starke Qualitäts-Verbesserungen im Vergleich zu den vorher-gehenden Driver-Versionen (KI, Grafik, Physik und vieles mehr)


    Plattform: Nintendo Wii
    USK-Einstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gem. 14 JuSchG
     
  2. OhLe

    OhLe Gumba

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    also die Screens sehen ja lecker aus :)

    hab ich den Release Termin überlesen? oder is der noch nich bekannt?
     
  3. ruBBeLdi3KaTz

    ruBBeLdi3KaTz Gumba

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    Jap schaut mal sehr intressant aus aber ist das spiel nicht schon draussen? :)
     
  4. ruBBeLdi3KaTz

    ruBBeLdi3KaTz Gumba

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  5. Toshi

    Toshi Gast

    Nicht jede Review handelt auch von einem neuen Game ;)
    Das Spiel gibt es schon seit ca. Juli 07
     
  6. DrNO

    DrNO Gumba

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